
Vor achtzig Jahren: Der britische Premierminister Winston Churchill (links) und der sowjetische Marschall Joseph Stalin begrüssen sich am 4. Februar 1945 im Liwadija-Palast im Seebad Jalta auf der Krim. In der Bildmitte (verdeckt) der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt. Hauptthema der Konferenz der «Grossen Drei» war die Aufteilung Deutschlands.
Die Konferenz von Jalta, die auf Einladung von Stalin stattfand und bis zum 11. Februar dauerte, war das zweite von drei alliierten Gipfeltreffen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die drei einigen sich, Deutschland in vier «entmilitarisierte und entnazifizierte» Besatzungszonen aufzuteilen.
Neben der Behandlung des Deutschen Reichs ging es darum, was mit den von Hitler-Deutschland besetzten Gebieten nach Kriegsende geschehen solle.
In einer Deklaration wurden Richtlinien für ein «freies und demokratisches Osteuropa» festgelegt. Auch Stalin akzeptierte diesen Passus. Es kam dann anders.
Stalin wollte die ost- und südosteuropäischen Länder als sowjetische Interessensphäre anerkennen lassen. Die Ostgrenze Polens sollte zugunsten der Sowjetunion auf der so genannten «Curzon-Linie» festgelegt werden. Churchill und Roosevelt stimmten dieser Ostgrenze zu – vorausgesetzt, dass an einer provisorischen polnischen Regierung auch Nichtkommunisten und die Londoner Exilregierung beteiligt werden. Zudem müssten freie, demokratische Wahlen stattfinden. Eine Festlegung der polnischen Westgrenze wurde vertagt.
Auf Drängen der USA verpflichtete sich Stalin, Japan den Krieg zu erklären. Dafür wurden der Sowjetunion territoriale Gewinne in Fernost in Aussicht gestellt.
Die Drei einigten sich ferner auf die gemeinsame Schaffung einer internationalen Friedensorganisation: der Uno. Vor allem Roosevelt hatte darauf hingearbeitet.
Historiker werfen der Konferenz vor, sie habe mit unpräzisen Begriffen verhandelt. So habe der Sowjetführer später die Begriffe «demokratisch» und «freie Wahlen» anders ausgelegt als Churchill und Roosevelt. Stalin habe mehr oder weniger freie Hand bekommen. Einige Historiker sind der Ansicht, dass in Jalta Europa in ein westliches und ein sowjetisches Einflussgebiet aufgeteilt wurde. Auf der Krim sei «der Eiserne Vorhang gezogen» worden.