Vor 225 Jahren, am 2. August 1799, stirbt in Annonay bei Lyon Jacques Étienne Montgolfier. Zusammen mit seinem Bruder Joseph Michel erfand er den Heissluftballon: die Montgolfière. Am 19. September 1783 führten die Brüder ihre Erfindung in Versailles vor Tausenden Schaulustigen dem französischen König Ludwig XVI. und Königin Marie-Antoinette vor. Passagiere im Ballon waren ein Schaf, eine Ente und ein Hahn. Die Fahrt dauerte zwölf Minuten.
Damit begann ein neues Zeitalter. Der Mensch begann, von der Erde abzuheben.
Am 19. Oktober 1783 dann stieg die erste Montgolfière mit einem Menschen an Bord Richtung Himmel. Passagier war der damals 29-jährige französische Physiker Jean-François Pilâtre de Rozier. Der Ballon, der noch mit Seilen an den Boden «gefesselt» war, erreichte eine Höhe von 26 Metern.
Am 21. November 1783 führte Pilâtre die erste Freiballonfahrt in der Geschichte der Menschheit durch. Bei der 25-minütigen Fahrt schwebte er zusammen mit François d’Arlandes nach dem Start vom Schlossgarten des Schlosses La Muette in Passy, heute ein Stadtteil von Paris, über die Seine hinweg etwa zehn Kilometer weit bis zur Butte aux Cailles in der Gemeinde Gentilly, wenige Kilometer vom Zentrum der französischen Hauptstadt entfernt.
Am 15. Juni 1785 startete Pilâtre mit einem von ihm entwickelten Heissluft-Gas-Hybrid-Ballon von Boulogne-sur-Mer aus in Richtung Grossbritannien. Schon nach einer Fahrt von fünf Kilometern entzündete sich in 900 Metern Höhe der Wasserstoff. Der Ballon stürzte ab. Pilâtre de Rozier und sein Mitfahrer Pierre Romain sind die ersten Todesopfer der Luftfahrt.