In der Nacht vom Sonntag auf den Montag werden wieder die Oscars verliehen – Anlass, sich 95 Jahre zurückzuversetzen. Der erste Oscar wird 1929 der amerikanische Schauspielerin Janet Gaynor verliehen. Die Zeremonie im Hollywood Roosevelt Hotel am Hollywood Boulevard in Hollywood dauert nur 15 Minuten. Gaynor erhält die Trophäe für den von Friedrich Wilhelm Murnau gedrehten Liebesfilm «Sunrise: A Song of Two Humans».
Der erste Schauspieler, der einen Oscar gewinnt, ist der Deutsche Emil Jannings. Geehrt wird er für seine Leistung in dem 1927 gedrehten Film «Der Weg allen Fleisches» von Victor Fleming. Der Film ist verschollen.
270 Gäste nahmen an der ersten Oscar-Verleihung teil. Die Atmosphäre war laut damaligen Zeitungsberichten «relaxed», ohne «Spannung und Stress». Dies deshalb, weil die Namen der Gewinnerinnen und Gewinner schon drei Monate zuvor in der Los Angeles Times veröffentlicht worden waren.
Doch schon 1930, bei der zweiten Oscar-Verleihung, ging man anders vor. Um die Spannung anzuheizen, hielt man die Namen der Geehrten bis zum letzten Moment geheim.
Fotos, Film- oder Tonaufzeichnungen von der ersten Oscar-Verleihung gibt es nicht. Allerdings gibt es ein Bild vom ersten Oscar-Bankett, das im Blossom Room im Hollywood Roosevelt Hotel stattfand.
Janet Gaynor brachte der erste Oscar einen Popularitätsschub.
Janet Gaynor drehte über drei Dutzend Filme und starb am 14. September 1984 in Palm Springs im Alter von 77 Jahren an den Spätfolgen eines Autounfalls, bei dem sie 1982 schwer verletzt wurde. Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame erinnert an sie.
(Journal 21)