Die New York Times bezeichnete Frank Gehry als den «höchstgepriesenen amerikanischen Architekten seit Frank Lloyd Wright». Auch in Europa lösten seine Bauten Staunen, Bewunderung und helle Begeisterung aus. Am 28. Februar wird er 95 Jahre alt.
Das von ihm gestaltete Guggenheim-Museum im spanischen Bilbao, das 1997 seiner Bestimmung übergeben werden konnte, hatte eine derartige Ausstrahlung auf die Kultur der Stadt, dass von einem «Bilbao-Effekt» gesprochen wurde. Worin liegt aber das Besondere an der Architektur Gehrys?
Mit einem Schlagwort wird seine Stilrichtung als «dekonstruktivistisch» bezeichnet. Dieser Ausdruck geht auf Jacques Derrida zurück, was zeigt, dass dieser Begriff nur sehr bedingt passt. Denn bei Derrida geht es darum, sprachliche Gebilde auf Grundelemente zurückzuführen, Texte also auseinanderzunehmen. Gehry und anderen Architekten wie zum Beispiel Daniel Libeskind geht es aber nicht um das Isolieren von Grundformen wie dem Würfel, dem Zylinder oder der Pyramide, sondern um eine neue Art, diese Formen in Gebäuden sichtbar zu machen, indem die bisherige gewohnte Anordnung im Zeichen der Symmetrie und Harmonie durchbrochen wird.
Frank Gehry kam am 28. Februar 1929 in Toronto zur Welt. Ursprünglich hiess er Frank Owen Goldberg. Seine erste Frau Anita war aber von dem allzu jüdisch klingenden Nachnamen nicht begeistert und schlug im deshalb eine Änderung in Gehry vor.
Das Bild stammt aus dem Jahr 1994 und zeigt Frank Gehry vor dem von ihm gestalteten Vitra Design Museum in Weil am Rhein. Das Museum wurde im November 1989 fertiggestellt und veranstaltet wechselnde thematische Ausstellungen und Retrospektiven aus den Bereichen Architektur und Design.
(J21)