Sechsundsechzig Jahre alt ist dieses Bild. Es zeigt die 24-jährige Brigitte Bardot im August 1958 am Filmfestival in Venedig. Links: ihr damaliger Freund Sascha Distel. Vor neunzig Jahren, am 28. September 1934, wurde die «Superblondine» geboren.
Bardot wurde mit 15 Jahren als Fotomodell entdeckt und entwickelte sich schnell zu einem gefragten Mannequin. 1957 liess sie sich von ihrem Förderer Roger Vadim scheiden. Der Boulevard stürzte sich auf die «Superblondine» und auf ihre zahlreichen Jetset-Affären. Verheiratet war sie vier Mal, unter anderem mit dem deutschen Playboy Gunter Sachs, mit dem sie sich immer wieder in Gstaad zeigte und der sich später das Leben nahm. Nach ihrer Filmkarriere wurde sie eine feurige Tierschutzaktivistin. Unter anderem kämpfte sie an der Seite des Schweizers Franz Weber gegen die Robbenjagd. Politisch wandte sie sich dem rechtsextremen Front National von Jean-Marie Le Pen und seiner Tochter Marine zu, distanzierte sich dann aber nach eigenen Angaben von der Rechtsaussen-Partei. Mehrmals war sie wegen Volksverhetzung zu Bussen verurteilt worden. Ihr Kampf für Tiere nahm immer mehr fanatische Züge an. Für Erstaunen sorgten ihre Aussprüche: «Ich hätte lieber einen Hund als ein Kind geboren.» Und: «Wenn ich einem Hund in die Augen schaue, sehe ich das Antlitz Gottes.» Bereits hat sie sich in Saint-Tropez ein Grab reservieren lassen: «neben meinem kleinen Tierfriedhof».
Siehe auch: Journal 21: «Ein Schuss daneben»