Nach seinem dreitägigen Europa-Besuch, während dem er Putin als «Schlächter» bezeichnete, ist Joe Biden in der Nacht zum Sonntag nach Washington zurückgekehrt. «Um Gottes Willen, dieser Mann (Putin) kann nicht an der Macht bleiben», hatte Biden am Samstag in einer «feurigen Rede» vor dem Königsschloss in Warschau Tausenden fahnenschwingenden Menschen zugerufen.
Putin lüge «wie ein Automat». Biden warnte ihn davor, «nur einen einzigen Zentimeter auf das Territorium eines Nato-Staats zu setzen». Die New York Times bezeichnete Bidens Rede als «feurig».
Es finde jetzt ein Kampf zwischen Demokratie und Autokratie statt, «zwischen Freiheit und Unterdrückung, zwischen einer auf Regeln basierenden Ordnung und einer, die von roher Gewalt beherrscht wird».
«In diesem Kampf müssen wir klar sein», sagte Biden. «Diese Schlacht wird nicht in Tagen oder Monaten gewonnen werden. Wir müssen uns für den langen Kampf wappnen, der vor uns liegt.»
Biden gab während seines Europa-Besuchs ein klares Bekenntnis zur transatlantischen Partnerschaft und zur Nato ab. Die USA betrachteten es als «heilige Verpflichtung», die Nato-Verbündeten, also auch alle Nato-Staaten, die an Russland grenzen, zu verteidigen.
Biden hatte in Brüssel an einem Nato- und EU-Gipfeltreffen teilgenommen. Er ass mit amerikanischen Militärangehörigen der 82nd Airborne Division eine Pizza, konferierte mit dem ukrainischen Aussen- und Verteidigungsminister, traf mit ukrainischen Flüchtlingen und der polnischen Regierung zusammen. Der Ukraine-Krieg hat die bisher schwierigen Beziehungen zwischen dem Westen und Polen stark verbessert.
Der Westen wirkt nach Bidens Besuch standfester und geeinter denn je. Das ist genau das, was Putin zu verhindern suchte.
Journal21