Wir können unsere Mitgliedschaft bei einem Verein beenden, jedes Zeitungsabonnement abbestellen, den Militärdienst verweigern, der Kirche den Rücken kehren und uns scheiden lassen. Die ewige Treue schulden wir nur der SRG. Per Bundesrecht soll sie zur Macht erhoben werden, der wir fiskalisch den Tribut zu zollen haben. Lebenslang. Ob wir die Programmleistungen in Anspruch nehmen oder nicht.
Die eidgenössischen Räte haben es in der Hand, ob diese Tollheit wahr oder verhindert wird. Sie besteht in der Weihung der SRG und der Privatsender zu Institutionen von staatstragender Bedeutung, deren Existenzsicherung einfachheitshalber zur heiligen Bürgerpflicht erklärt wird. Diese Zumutung nimmt weder den Bedeutungsverlust von Radio und Fernsehen noch den tempogeladenen Medienwandel zur Kenntnis. Benachteiligt werden die Zeitungen. Wir verlieren die Informationsfreiheit mit dem Privileg, nach eigenem Willen zu entscheiden, für welche Mediennutzung wir bezahlen.
Statt das SRG-Finanzierungsmodell aus der Pionierzeit des Radios zu modernisieren, wird elektronisch Vorgestriges kalt verstaatlicht und mit einer Sondersteuer der Frischluft des Wettbewerbs entzogen. Jede Menge Apps hätten eine intelligentere Lösung unterstützen können.