Gut, gibt es in der Schweiz Ausländer. Je mehr, desto besser. Sie sind der Schlüssel für die Lösung unserer Probleme. Steigende Mietzinsen, überfüllte Züge, himmelwärts wachsende Gesundheitskosten, blühender Drogenhandel, ausartender Strassenstrich: Schuld sind die Ausländer. Wahrscheinlich auch am nasskalten Sommer. Sie müssen weg. Je mehr Ausländer hier leben, desto schneller leuchten uns rigorose Ausschaffung und hermetische Abschottung ein. Je grösser der Ärger über mangelnde Integration, desto feuriger packen wir die Massnahmen an. Den Ausländern sei Dank. Ohne sie wüssten wir nicht, wie wir unsere Schwierigkeiten bewältigen sollten. Die Ausländer nehmen uns die begehrten Arbeitsplätze in den Spitälern, bei der Kehrichtabfuhr, der Erdbeerernte und den Reinigungsinstituten weg. Eine aufs Schweizer Volksempfinden spezialisierte und mit dem Scharfblick für ursächliche Zusammenhänge gesegnete Partei will das ändern. Mit dem gewissenhaft durchdachten Verbot der Masseneinwanderung und dem sorgfältig geplanten Aufbau einer Masseneinwanderungsbekämpfungsbürokratie. Das schafft Arbeits- und Ausbildungsplätze. Für Schweizerinnen und Schweizer. Ist das nicht genial? Und erst noch – eine der schönsten helvetischen Tugenden – uneigennützig. Denn unter der reinrassigen Käseglocke Schweiz verliert besagte Partei ihre Aufgabe. Wir blühen in Sorglosigkeit wieder auf. Wie das glückselige, weil ausländerfreie Nordkorea. (Alex Bänninger)