Hundert Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner sind im Moment dabei, ihren Präsidenten zu wählen. 31 Millionen haben das schon vor dem heutigen Tag getan, unter anderem Präsident Obama und seine Frau Michelle.
Präsident Obama beglückwünschte am Wahltag seinen Herausforderer Romney zu seiner „schwungvollen Kampagne“ (spirited campaign).
Auch am Wahltag selbst ging der Wahlkampf weiter. Obama gab mehreren Fernsehstationen Interviews, und zwar Stationen in Colorado, Florida, Iowa, Nevada, Ohio, Washington und Wisconsin. Romney trat nochmals in Cleveland (Ohio) und Pittsburgh auf.
Obama sagte in seinem Heimatstaat Wisconsin: „Wir werden diese Wahl gewinnen, wir werden zu Ende bringen, was wir begonnen haben. Nach allem, was wir durchgestanden, nach allem, wofür wir gekämpft haben, dürfen wir den Wandel jetzt nicht abbrechen."
Mitt Romney erklärte Reportern: “Ich fühle mich sehr, sehr gut”.
90.9 Prozent Gewinnchancen für Obama?
Nat Silver, der Analyst, der für die New York Times arbeitet, prophezeit am Dienstagnachmittag, dass Obama mit 90,9 Prozent Sicherheit die Wahlen gewinnt. Er hat errechnet, dass der Präsident 313 Elektoren-Stimmen gewinnen wird. Nötig, um gewählt zu werden, sind 270. (Sieh Artikel unten: "Obamas Gewinnchancen liegen bei 92,0 Prozent"). Die Huffington Post, die alle Umfragen kombiniert, prognostiziert für Obama 277 Elektorenstimmen.
Noch nie hat ein republikanischer Kandidat die Wahlen gewonnen, wenn er nicht Ohio gewann. Doch dort liegt Obama vorn. Laut Nate Silver wird der Präsident dort mit 90,6 Prozent Sicherheit gewinnen. Die Huffington Post prophezeit, dass Obama in Ohio 49 Prozent der Stimmen holen wird, Romney deren 46 Prozent.
Auf Messers Schneide in Florida
In neun der zehn Battleground-Staaten führt Obama laut allen Prognosen mit zwischen 5,8 und 0,5 Prozent. Einzig in North Carolina liegt Romney vorn.
Auf Messers Schneide ist Florida. Nate Silver sagt einen Sieg von Obama voraus, die Huffington Post und mehrere Meinungsforschungsinstitute sehen ein Patt.
In Kalifornien schliessen die letzten Wahllokale um 05.00 Uhr Schweizer Zeit. Doch für Kalifornien, dem bevölkerungsmässig grössten Zeit, interessiert sich im Moment niemand. Der Staat gilt als sichere Hochburg von Obama.
Wichtig sind Florida, Virginia, Ohio, North Carolina, Colorado und New Hampshire.
In Florida und Virginia schliessen die Wahllokale um 01.00 Uhr, in Ohio und North Carolina um 01.30 Uhr, in New Hampshire um 02.00 Uhr, Colorado um 03.00 Uhr Schweizer Zeit.
Die grossen Medien werden zunächst mit so genannten Exit Polls aufwarten. Diese beruhen auf Wählerbefragungen. Man befragt Wählerinnen und Wähler, bevor oder nachdem sie ihre Stimme abgeben haben. Die Fehlerquote solcher Umfragen ist normalerweise erstaunlich tief. Sollte es jedoch hart auf hart gehen, sind Exit Polls wenig nützlich.
Folklore
Zur Folklore gehört, dass die Einwohner von Dixville Notch und Hart’s Location, zwei Weiler im Bundesstaat New Hampshire, kurz nach Mitternacht Ortszeit wählen.
Vor vier Jahren hatte Obama in Dixille Notch 15 Stimmen erhalten, sein damaliger Konkurrent John McCain 6. Inzwischen gibt es im Weiler nur noch zehn Wahlberechtigte. Fünf haben sich für Obama und fünf für Romney ausgesprochen. CNN hatte die Auszählung der Stimmen live übertragen. Bereits gab es Auguren, die das Patt als schlechtes Omen für Obama werteten.
In Hart’s Location gewann Obama 23 Stimmen, Romney deren 9. Das heisst: Bisher sind 42 Stimmen ausgezählt worden. Im Moment führt also Obama mit 28 Stimmen und 65,12 Prozent vor Romney mit 14 Stimmen und 32.56 Prozent.
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