Die diesjährige Frankfurter Buchmesse findet in einer Zeit statt, in der das Buch immer wichtiger wird. Denn die anderen Druckerzeugnisse wie Zeitungen und Zeitschriften wandeln sich gerade bis zur Unkenntlichkeit. Dazu ist das Buch nicht fähig. Der grösste Wandel beim Buch: Man kann es auf einem Tablet-Computer oder einem E-Book-Reader lesen. Aber Buch bleibt Buch.
Bei Zeitungen oder Zeitschriften ist das völlig anders. Sie wollen den Lesern den Puls fühlen, um nachgefragt oder viel wichtiger: angeklickt zu werden. Sie werden nun derartig simplifiziert und mit Videos und anderen Unterhaltungselementen so formatiert, dass sie von den Lesern nicht das mindeste Mass an Konzentration, Disziplin und Lernbereitschaft verlangen. Der Klick ist der Kick. Damit entsprechen sie ganz dem Geschmack ihrer Medienmanager, die bislang nie haben verstehen können, wozu es Zeitungen gibt. Offensichtlich hat ihnen niemand beigebracht, dass zum Urteilen das Denken gehören sollte.
Keiner weiss, ob die Zeitungen überleben. Aber jeder kann wissen, dass, wenn sie überleben, sie nur noch dem Namen nach Zeitungen sind. Die Lebensform des Lesens, die Kultur des Lesens wird von ihnen geopfert, um als irgendetwas Unterhaltsames auf dem Markt noch erscheinen zu dürfen. Bücher lassen sich in dieser Weise nicht ruinieren. Sie erfordern nicht nur Leser, sie erschaffen sie sich auch - der Buchmarkt beweist es. Bücher sind eine Lebensform. Wer ein Buch aufschlägt, legt sein Smartphone beiseite. Das macht einen Unterschied – innerlich und äusserlich. Konzentration gegen Dauerplappern.