Die Stimmbeteiligung betrug mehr als 78 Prozent. Dies gab die Partei am Sonntagvormittag bekannt.
463’723 SPD-Mitglieder waren aufgerufen, über die Frage abzustimmen: „Soll die SPD den mit der CDU und CSU ausgehandelten Koalitionsvertrag vom Februar 2018 abschliessen? – Ja oder nein.“
Über die Ressortverteilung will die SPD in den nächsten Tagen entscheiden. Die ihr zustehenden Ministerien sollen je zur Hälfte mit Frauen und Männern besetzt werden. Fest steht, dass der regierende Bürgermeister von Hamburg, Olaf Scholz, Vizekanzler und Finanzminister wird.
Da die SPD nun nicht in die Opposition geht, wird die AfD im Bundestag die grösste Oppositionspartei sein.
Am übernächsten Mittwoch, 14. März, soll Angela Merkel erneut vom Bundestag zur Kanzlerin gewählt werden.
Vor allem junge Parteimitglieder wandten sich gegen eine Neuauflage einer Grossen Koalition. Sie argumentierten, dass sich die serbelnde SPD nur in Opposition regenerieren könne.
Meinungsumfragen sagen der einst staatstragenden Volkspartei nur noch einen Stimmenanteil von 15,5 bis 18 Prozent voraus. Bei den Bundestagswahlen am 24. September 2017 erzielte die SPD mit 20,5 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis.
Die Befürworter einer GroKo sagen, die SPD könne innerhalb der Regierung zahlreiche ihrer Hauptanliegen durchsetzen. Im ausgearbeiteten Koalitionsvertrag habe die Partei die CDU stark unter Druck gesetzt.
Gezählt wurden im Berliner Willy-Brandt-Haus ab Samstagabend 22.00 Uhr alle Stimmen, die bis Freitagabend 24.00 Uhr mit der Post bei der SPD eingegangen waren. 120 SPD-Mitglieder waren im Einsatz und zählten die Stimmen per Hand aus.
Vor vier Jahren hatten sich 75,96 Prozent der stimmenden SPD-Mitglieder für eine Grosse Koalition ausgesprochen.
(J21)