„Selten wurde in Frankreich die Verkündung einer neuen Regierung mit so viel Spannung verfolgt wie an diesem Mittwoch in Paris. Das Ergebnis ist zumindest für den französischen Beobachter atemberaubend: Plötzlich tun sich die Menschen aus dem linken und rechten Lager zusammen.“
In ihrer jüngsten Ausgabe analysiert DIE ZEIT das neue Kabinett in Paris, das Emmanuel Macron in kürzester Zeit zusammengestellt hat. Ähnlich wie der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau hat er die scheinbar von der Wirtschaft gepachtete Diversity auf die Politik angewandt: Die Regierungsmannschaften setzen sich in beiden Ländern aus Alt und Jung, verschiedenen Hautfarben, Kulturen und politischen Richtungen sowie – vor kurzem noch unvorstellbar – einer gleichen Anzahl von Männern und Frauen zusammen! DIE ZeiT spricht von nichts Geringerem als einem „Geniestreich“.
Trudeau ist 44, Macron 39. Sie verkörpern einen anderen Zeitgeist, sind mit anderen Ideen und Sichtweisen, auch mit einem anderen Tempo, aufgewachsen. Im Grunde hat Macron, wie Trudeau im November 2015, das einzig Logische getan, nämlich: ein Kabinett zusammengestellt, das die heutige Zusammensetzung ihrer Bevölkerungen widerspiegelt.
Man kann nur hoffen, dass die Bevölkerungen ihnen Zeit genug lassen, um herauszufinden, ob sich diese Zusammensetzung bewährt. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert ...