Haines, Mitarbeiter einer Entwicklungshilfsorganisation, war letztes Jahr in Syrien gekidnappt worden. Ein vom Islamischen Staat verbreitetes Video zeigt nun seine Enthauptung.
Der britische Premierminister David Cameron erklärt, der Mord sei ein "rein teuflischer Akt".
Das 2 Minuten und 28 Sekunden lange Video zeigt, wie ein maskierter Mann mit einem Dolch Haines' Kopf abtrennt.
Haines ist die dritte westliche Geisel, die von IS-Milizionären hingerichtet wurde. Zuvor waren die amerikanischen Journalisten James Foley und Steven Sotloff bei ihrer Enthauptung gefilmt worden.
Bevor der Killer das Messer an Haines ansetzte, richtete er sich in einem Statement an die britische Regierung. Haines habe den Preis zu zahlen, dass die Briten die kurdischen Peschmerga-Milizen im Kampf gegen den Islamischen Staat aufrüsteten.
"Eure teuflische Allianz mit Amerika, die weiterhin Muslime im Irak angreift ... wird euren Niedergang beschleunigen". Premierminister Cameron spiele die Rolle eines "Schosshundes" der Amerikaner. So werde er sein Volk in einen weiteren blutigen, nicht gewinnbaren Krieg ziehen".
Die Stimme des Mörders gleicht jener auf den Videos, die bei den Enthauptungen von Foley und Sotloff zu hören war.
Vor seiner Hinrichtung wurde Haines gezwungen, eine Botschaft in die Kamera zu lesen. Er erklärte, Cameron "trägt die volle Verantwortung für meine Exekution".
Haines sagte: "Sie (Cameron) sind freiwillig in eine Koalition mit den Vereinigten Staaten gegen den Islamischen Staat eingetreten, genau wie es ihr Vorgänger Tony Blair tat." Damit würde ein Trend unserer britischen Premierminister weiterverfolgt. Sie hätten nicht den Mut, Amerika gegenüber Nein zu sagen.
Am Ende des Videos wird eine weitere Geisel vorgeführt. Es handelt sich offenbar um den britischen Entwicklungshelfer Alan Henning.
Der Mörder von Haines erwähnt im Video ausdrücklich die Bombenangriffe gegen Stellungen des Islamischen Staates rund um den Haditha-Staudamm am Euphrat im Irak. Die USA hatten vergangene Woche mindestens neun Bombenangriffe gegen diese Stellungen geflogen.
Im Video, das die Enthauptung des amerikanischen Journalisten Sotloff zeigt, war die Ermordung von Haines angedroht worden.
Weniger als 24 Stunden, bevor das jüngste Video ins Netz gestellt wurde, richtete sich Haines Familie an die Kidnapper und bat sie, Kontakt mit der Familie aufzunehmen. Offenbar bestand die Hoffnung, dass Haines gegen ein Lösegeld freikommen könnte.
Haines war verheiratet und hat eine 17-jährige Tochter und einen vierjährigen Sohn. Er war früher 12 Jahre lang Kampfpilot der Royal Air Force (RAF). Dann arbeitete er als Entwicklungshelfer, unter anderem in Libyen und im Südsudan. In Libyen war er für Handicap International tätig. Letztes Jahr, drei Tage nach seiner Ankunft in Syrien, wo er für die Hilfsorganisation Acted arbeiten sollte, wurde er gekidnappt.
In den Händen des Islamischen Staates befinden sich offenbar 30 bis 40 Europäer und Amerikaner.