Schwarz scheint sich nicht bewusst zu sein, dass die SRG ein komplexes Gebilde ist, welches die verschiedenen Kulturen und Sprachregionen umfasst, ein Gebilde, das die Schweiz widerspiegelt. Die SRG aufzugeben oder sie in einen kommerziellen Betrieb umzuwandeln, wäre ein Schlag gegen die vielsprachige Schweiz. Die SRG ist das Musterbeispiel einer Schweiz, welche die Minderheiten pflegt und schützt: Die Einnahmen der SRG werden nicht aufgrund der Bevölkerungszahl auf die Sprachregionen verteilt, denn sie hat zum Ziel, allen Einwohnerinnen und Einwohnern ein gleichwertiges Radio- und Fernsehangebot in den offiziellen Landessprachen anzubieten. Auf diese Weise werden die Minderheiten gegenüber der starken deutschschweizerischen Mehrheit bevorzugt, denn sonst würden der französischen Schweiz, aber vor allem der italienischen Schweiz, die Mittel fehlen, um ansprechende Radio- und Fernsehprogramme zu finanzieren.
Gleichzeitig soll nicht übersehen werden, dass die SRG-Betriebe auch Mängel aufweisen - gerade in der italienischen Schweiz hat die selbstherrliche Direktion auf fragwürdige Weise Radio und Fernsehen reorganisiert. Schwächen sollen aufgespürt und beseitigt werden, doch am Grundkonzept der SRG – ein Glücksfall für unser Land – darf nicht gerüttelt werden. Minderheiten in vielen Staaten beneiden uns darum. Wer eine Reform der SRG anstrebt, soll Vorschläge unterbreiten, welche einerseits das Gleichgewicht zwischen den Landesteilen bewahren, andererseits die Qualität des breiten Informationsangebots nicht beeinträchtigt.