Kein Argument stützt die Behauptung, die Ecopop- und die Gold-Initiative würden ihre Ziele erreichen und mehr Nutzen als Schaden stiften. Gerade jenen, die am 30. November die Ziele gutheissen, müsste klar sein, untaugliche Massnahmen abzusegnen. Was die Befürwortenden wollen, bekommen sie nicht.
Dennoch finden beide Initiativen Anklang - am Ende möglicherweise mehr, als den Gegnern lieb ist. Es sind Ängste, Unsicherheiten, Nostalgien und mulmige Gefühle, die zum Ja bewegen. Wer rational argumentiert, redet über die Köpfe hinweg und an den Herzen vorbei. Auch darum, weil das Vertrauen in die kühl Denkenden fehlt. Lassen diese an den Befürwortenden moralisch kein gutes Haar, verstärkt sich nur der Trotz.
Der Wunsch nach einer heimeligen, aufgeräumten und sich selber genügenden Schweiz erregt in der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur Grauen; er wird verhöhnt. Richtig wäre die ernsthafte Auseinandersetzung, um die Sehnsucht nach dem verrammelten Paradies zu ergründen und über vernünftige Alternativen in der Sprache jener reden zu können, die unters Rad geraten, das sie zurückdrehen wollen.
So lange die Besonnenen vornehm oder hilflos die Arme verschränken, pflügen die Wütenden den Sorgenacker um und bereiten ihn vor für eine fundamentalistische Volksinitiative nach der andern.