Eine Briefkastenfirma verwaltet Vermögen. Mit äusserster Diskretion. Dafür gibt es ein paar legale Gründe und eine lange Reihe illegaler. Aber immer geht es um Verschleierung. Sie beginnt bereits mit dem Begriff "Briefkastenfirma".
Er verbindet sich mit unseren sauberen und soliden gelben Kästen, in die wir vertrauensvoll die von der Post zu spedierenden Briefe werfen. Bunt, gelegentlich lustig dekoriert und gemütlich wie kleine Eigenheime präsentieren sich die Behälter, die freundliche Pöstlerinnen und Pöstler flink und zuverlässig mit den an uns gerichteten Briefen bedienen. Eine perfekte Idylle in Zeiten atemverschlagend kalter Kommunikation.
Was also könnte erwärmender und argloser sein als eine Briefkastenfirma? Das klingt nach kuscheligem Nest und nach Geborgenheit für dringend des Schutzes Bedürftiger. In der Tat. Beim Erfinder des Namens für lichtscheue Firmen handelte es sich um einen wahren Meister der verzaubernden Wortdrechslerei.
Jetzt dürfte der Schwindel endgültig entlarvt worden sein. Ersatzweise und vorläufig könnte als Neubenennung "Panamahut-Firma" eine Lösung sein. Die Kopfdeckung ist elegant, bei guter Pflege formbeständig und mit einem Radiergummi leicht zu reinigen.