Geburt von Jost Bürgi | Tod von Ägidius Tschudi | Durchstich im Gotthard | Tod von Friedrich Ebert | Süd-Tirol wird italienisch | Ägypten wird unabhängig | Suizid von Hermann Burger | Olof Palme ermordet | Nein zur Durchsetzungsinitiative | Verbot von Grossanlässen in der Schweiz
Herausgegriffen
Es geschah an einem 28. Februar
1525: In Tenochtitlan, dem heutigen Mexico-City, wird der letzte Herrscher des Aztekenreiches, Cuachthemoc, hingerichtet. Tenochitlan war die damals grösste Stadt auf dem gesamten amerikanischen Kontinent. Cuachthemoc wurde vom spanischen Eroberer Hernán Cortés des Hochverrats beschuldigt und getötet. Mit der Witwe von Cuachthemoc zeugt Cortés später eine Tochter.
1533: Geburt von Michel de Montaigne, französischer Schriftsteller, Politiker, Philosoph, Humanist.
1552: Geburt von Jost Bürgi, Schweizer Uhrmacher, Mathematiker und Instrumentenbauer. Er baut die erste Uhr mit Sekundenzeiger (1585).
1572: Tod des Glarners Ägidius Tschudi, Politiker, erster Schweizer Historiker. In seiner «Schweizer Chronik» wird erstmals die Sage von Willhelm Tell verbreitet. Sie dient Friedrich Schiller – zusammen mit der Schweizergeschichte von Johannes von Müller – als Vorlage für seinen Wilhelm Tell. Später war Tschudi ein feuriger Anhänger der Gegenreformation.
1810: Das südliche Tirol wird italienisch. Auf Druck Napoleons verliert das Königreich Bayern dieses Gebiet, wird aber mit andern Territorien entschädigt, so mit dem Fürstentum Regensburg, dem Innviertel, dem halben Hausruckviertel sowie Gebieten um Salzburg und Berchtesgaden.
1820: Geburt von John Tenniel, britischer Illustrator (Illustrationen für Lewis Carrolls «Alice im Wunderland»), politischer Karikaturist (Bismarck-Karikatur «Der Lotse geht von Bord» 1890).
1854: In den USA, in Wisconsin, wird die Republikanische Partei, die Grand Old Party, GOP, gegründet. Sie setzt sich unter Abraham Lincoln für die Abschaffung der Sklaverei ein. Die andere grosse Partei, die Demokraten, will die Sklaverei beibehalten. Das Wappentier der Republikaner ist der Elefant.
1857: In Österreich wird der 90-jährige Feldmarschall Josef Radetzky pensioniert – nach 70 Dienstjahren. Radetzky hatte mehrere Schlachten gegen das um die italienische Einheit bemühte Königreich Piemont-Sardinien gewonnen – konnte aber den Rauswurf der Österreicher aus Italien nicht verhindern.
1880: Durchstich im Gotthardtunnel.
1891: Geburt von Julie Wohryzek, zweite Verlobte von Franz Kafka. Sie wird 1944 in Auschwitz ermordet.
1895: Geburt von Marcel Pagnol, französischer Schriftsteller (u. a. «Marius» 1929, «Fanny» 1931, «César» 1936, «La femme du boulanger» 1939).
1901: Geburt von Linus Carl Pauling, amerikanischer Chemiker, Träger des Nobelpreises für Chemie 1954, Träger des Friedensnobelpreises 1962 für seinen Einsatz gegen Atomwaffentests. Er ist einer der vier doppelten Nobelpreisträger.
1912: Geburt von Clara Petacci, genannt Claretta, glühende Faschistin, Geliebte von Mussolini. Sie ist 29 Jahre jünger als der Duce und wird zusammen mit ihm am 28. April 1945 in Mezzagra am Comersee von kommunistischen Partisanen erschossen und am Tag danach an einer Tankstelle in Mailand aufgehängt.
1921: Geburt von Saul Zaentz, amerikanischer Filmproduzent (u. a. «Einer flog übers Kuckucksnest» 1975, «Amadeus» 1984, «Der englische Patient» 1996).
1922: Ägypten wird von Grossbritannien weitgehend unabhängig. Zwei Wochen später wird das «Königreich Ägypten» ausgerufen. Erster König wird Fuad I. Das Königreich umfasst das heutige Ägypten und den Sudan. Britische Truppen bleiben im Land stationiert.
1925: Friedrich Ebert, der erste Reichspräsident Deutschlands, stirbt mit 54 Jahren an einer Bauchfellentzündung. Der Sozialdemokrat hatte nach dem Sturz von Kaiser Wilhelm II. mit viel Geschick und Mühe die Weimarer Republik aufgegleist, die nach 15 Jahren zusammenbrach. Das letzte Bild von Ebert wurde 13 Tage vor seinem Tod aufgenommen. (Bild: Deutsches Bundesarchiv, Fotograf: Georg Pahl, Bild 102-00015) Es waren schwierige Zeiten: Aufstände überall, die Ermordung von Aussenminister Rathenau durch Rechtsextremisten, Ausnahmezustand in Bayern, ausufernde Inflation, soziale Missstände, Weltwirtschaftskrise, die Grosse Koalition zerbricht, die Reparationszahlungen schmerzen, die Arbeitslosigkeit steigt auf 6,1 Millionen. Bei der Wahl zum 5. Reichstag am 31. Juli 1932 wird die NSDAP mit 37,7 Prozent der Stimmen stärkste Partei. Am 30. Januar 1933 wird Hitler zum Reichskanzler ernannt.
1929: Geburt von Frank Owen Gehry, kanadisch-amerikanischer Architekt und Designer (Guggenheim-Museum in Bilbao 1991–1997, Walt Disney Concert Hall in Los Angeles 1999–2003).
1933: Bertold Brecht und Helene Weigel gehen nach Prag ins Exil.
1939: Geburt von Erika Pluhar, österreichische Schauspielerin, Sängerin, Schriftstellerin.
1942: Geburt von Brian Jones, Lead-Gitarrist und Gründungsmitglied der «Rolling Stones» (1962–1969). Er stirbt am 3. Juli 1969 mit 27 Jahren.
1944: Geburt von Sepp Maier, deutscher Fussballtorhüter, «Deutschlands Torhüter des Jahrhunderts».
1951: Geburt von Gustav Thöni, italienischer Skirennläufer aus Südtirol, fünffacher Goldmedaillengewinner bei Ski-Weltmeisterschaften, vierfacher Sieger des Gesamtweltcups (1971–1973, 1975), Olympiasieger im Riesenslalom (1972).
1965: Tod von Adolf Schärf, österreichischer Politiker, SPÖ-Vorsitzender (1945–1957), Bundespräsident der Zweiten Republik Österreichs (1957–1965).
1986: Der schwedische Ministerpräsident Olof Palme wird nach einem Kino-Besuch ermordet. Die Tat an der Kreuzung Sveavägen-Tunnelgatan mitten im Stadtzentrum von Stockholm wurde nie aufgeklärt, die Ermittlungen verliefen chaotisch. Ein vorbestrafter Drogenabhängiger wurde nach seiner Festnahme aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen.
1989: Der 46-jährige Schweizer Schriftsteller Hermann Burger begeht Suizid. Er galt als manisch-depressiver Exzentriker, der Ferraris liebte und viele Zigarren rauchte. In seinem letzten Roman, «Brenner», kündigte er seinen Tod detailreich an (u. a. «Schilten» 1976, «Die künstliche Mutter» 1982, «Die allmähliche Verfertigung einer Idee beim Schreiben» 1986, «Als Autor auf der Stör» 1987, «Der Schuss auf die Kanzel» 1988, «Der Puck» 1989, «Brenner» 1989/1992). Marcel Reich-Ranicki schreibt in einem Nachruf: «Hermann Burger war ein Artist, der immer aufs Ganze ging, der sich nicht geschont hat. Er war ein Mensch mit einer grossen Sehnsucht nach dem Glück. Die deutsche Literatur hat einen ihrer originellsten Sprachkünstler verloren.» (Foto: Stadt Zürich, Kultur, Andreas Pohlmann)
1993: Geburt von Emmelie de Forest, dänische Sängerin. Mit dem Lied «Only Teardrops» gewinnt sie 2013 den Eurovision Song Contest für Dänemark.
2002: Tod von Helmut Zacharias, deutscher Geiger.
2003: Vaclav Klaus wird Staatspräsident der Tschechischen Republik (bis 2013).
2007: Tod von Arthur Schlesinger, amerikanischer Historiker (u. a. «A Thousand Days: John F. Kennedy in the White House» 1965).
2011: Tod von Jane Russel, amerikanische Schauspielerin.
2011: Tod von Annie Girardot, französische Schauspielerin.
2013: Tod von Bruce Richard Reynolds, britischer Räuber, Anführer beim legendären «grossen Postzugraub» (1963), bei dem rund 2,5 Mio. £ erbeutet werden.
2016: Nein zur Durchsetzungsinitiative
2019: In Hanoi scheitert ein Gipfeltreffen zwischen Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un. Beide verlassen überstürzt den Tagungsort. Trump sagt vor den Medien: «Manchmal muss man einfach gehen.»
2020: Kein Autosalon, kein Morgestraich, kein Engadiner Marathon
2024: Der französische Senat, die kleine konservative Kammer des französischen Parlaments, hat mit unerwartet klarer Mehrheit dafür gestimmt, dass der Schwangerschaftsabbruch als «garantierte Freiheit» in die Verfassung der Republik aufgenommen wird. 267 Senatoren und Senatorinnen stimmten für das Vorhaben, 50 dagegen, 22 enthielten sich der Stimme.