Die jordanische und die marokkanische Luftwaffe werfen über dem Gazastreifen Hilfsgüter ab. «Das ist nicht einmal ein Tropfen auf den heissen Stein», erklären Uno-Mitarbeiter. Über eine halbe Million Menschen sind im Gazastreifen vom Hungertod bedroht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Lage «wirklich katastrophal». Die amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris erklärte, Israel müsse ohne Wenn und Aber mehr tun, um die Hilfslieferungen deutlich zu erhöhen.
Statt der benötigten 300 Lastwagen mit Hilfsgütern erreicht pro Tag nur die Hälfte das Hungergebiet. Nach palästinensischen Angaben sind bereits 15 Kinder an Hunger gestorben. Man müsse damit rechnen, erklärt die WHO, dass es «bald sehr viel mehr» sein werden. Vor allem die Schwächsten, Neugeborene, Kinder und alte Leute, seien besonders bedroht. Zudem seien die jetzt unterernährten Kinder und Jugendlichen fürs Leben gezeichnet, da der Hunger das Wachstum und die Hirnentwicklung nachhaltig behindere.
Auch diie hygienischen Verhältnisse sind laut der WHO «katastrophal». Die Frischwasserversorgung und Strom würden absichtlich abgeschaltet. Die medizinische Versorgung sei grösstenteils zusammengebrochen. Im Süden des Gazastreifens sind auf kleinem Raum 1,7 Millionen Menschen zusammengepfercht. Viele leben unter Zeltplanen oder im Freien.
Inzwischen ist in Schiff der unter spanischer Flagge fahrenden NGO-Hilfsorganisation «Open Arms» in Larnaca auf Zypern ausgelaufen – mit Ziel Gazastreifen. Das Schiff soll – mit Unterstützung der EU – eine Schute (einen antriebsloses Transportkahn) mit 200 Tonnen Reis und Mehl direkt nach Gaza schleppen.
(Journal 21)