Ein blühender Flieder trotzt der dicken Schneedecke im Weiler Valencon bei Flanthey im Mittelwallis. Aufgrund der starken Niederschläge gilt im Wallis höchste Unwetter-Gefahrenstufe. Am Donnerstag fielen grossflächig Strom- und Mobilfunknetze aus. Mehrere Ortschaften waren abgeschnitten, so unter anderem Saas Fee.
Im Wallis ruft das kantonale Führungsorgan (KFO) die Bevölkerung auf, sich weiterhin möglichst nicht in Wäldern oder in der Nähe von Bäumen und Gewässern aufzuhalten. Seit Donnerstagnachmittag habe sich die Lage nach den aussergewöhnlichen Schneefällen zwar beruhigt. Naturgefahren durch Gewässer, instabile Böden und Lawinen blieben bis Sonntag wegen der milden Temperaturen weiterhin hoch. Ebenso das Risiko von umstürzenden Bäumen und herabfallenden Ästen. Es werde empfohlen, in den kommenden Tagen auf Skitouren zu verzichten.
Gesperrt blieben die wichtigen Nord-Süd-Achsen nach Italien am Simplon und am Grossen St. Bernhard. Auch die Zufahrten in die Seitentäler seien stark beeinträchtigt. Mehrere Strecken bleiben noch Tage gesperrt.
Laut dem KFO organisieren 26 Einsatzleitungen die Aufräumungsarbeiten. Über 500 Angehörige der Feuerwehren stehen im Einsatz sowie 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dienste für die Verkehrsinfrastruktur.
Auch das Berner Oberland ist stark betroffen. Am Donnerstagabend waren noch Tausende von Hausanschlüssen nicht wieder am Stromnetz angeschlossen, wie der Berner Energiekonzern BKW mitteilte. Die Reparaturen gestalteten sich schwierig. Zugänge seien wegen der Schneemassen unpassierbar. Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste hätten vielerorts Stromleitungen beschädigt, teilte die BKW mit.