In Lugano ist der Supercomputer Alps eingeweiht worden. Das nationale Hochleistungs-Rechenzentrum CSCS (Centro Svizzero di Calcolo Scientifico/Swiss National Supercomputing Centre) verfügt damit über einen der weltweit leistungsfähigsten Rechner. Alps ist mit über 10’000 Grace Hopper Superchips ausgestattet und kann für die Anwendungen in den Bereichen KI, Klima, Umwelt, Robotik oder Medizin eingesetzt werden.
Der Rechner wurde am Samstag in Lugano von Bundesrat Guy Parmelin offiziell eingeweiht. Er gehört zu den leistungsstärksten Supercomputern der Welt. «Alps ist Ausdruck unserer Vision einer von Wissen und Fortschritt geprägten Zukunft», sagte Parmelin bei seiner Eröffnungsansprache.
Entwickelt wurde der neue Supercomputer, um den extremen Daten- und Rechenanforderungen der Wissenschaft gerecht zu werden, wie die Eidgenössische Technische Hochschule ETH in Zürich in einer Mitteilung vom Samstag schrieb. Nutzen bringen soll er insbesondere in der Klimatologie, wo riesige Mengen an Daten anfallen, und im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Der Supercomputer ermöglicht es laut der ETH Zürich, komplexe KI-Modelle für wichtige Anwendungen zu trainieren, beispielsweise in der Medizin und Klimaforschung.
Untergebracht ist der Computer in 33 Schränken, die eine Fläche von 116 Quadratmetern einnehmen. Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem Supercomputer Piz Daint, ist Alps 20 Mal leistungsfähiger. «Ein einzelner Schrank von Alps entspricht fast der ganzen Leistung von Piz Daint», sagte De Lorenzi, Vizedirektor und Kommunikationschef des CSCS.
In der Top500-Liste der Supercomputer vom Juni dieses Jahres belegte er den sechsten Rang. Zum Zeitpunkt der Messungen für diese Liste war er jedoch erst zu rund 60 Prozent ausgebaut. Fertig abgenommen wurde er erst vergangene Woche. De Lorenzi schätzt, dass der Computer in der nächsten Rangliste, die im November publiziert werden soll, noch einige Plätze weiter vorne liegen könnte.
Alps braucht bei Normalbetrieb rund 5,2 Megawatt Energie, etwa fünfmal so viel wie der Jet d’Eau in Genf. Damit sei Alps sehr effizient, sagte De Lorenzi. Der Vorgänger habe zwar eine 20 Mal schlechtere Rechenleistung gehabt, aber nur drei bis vier Mal weniger Strom verbraucht.