Ein Erdbeben der Stärke 6,8 hat in Marokko in der Nacht zum Samstag mehr als tausend Tote gefordert. Das Epizentrum lag 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch. Selbst in der entfernten Hauptstadt Rabat und in Casablanca richtete das Beben Schäden an.
Das Erdbeben ereignete sich am Freitag um 23:11 Uhr Ortszeit. Das Innenministerium spricht am Samstagnachmittag von mindestens 1037 Menschen Toten. Über 1200 Personen wurden verletzt, rund 200 davon schwer. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigen wird. Noch immer suchen Rettungskräfte nach Überlebenden. Entlegene Regionen konnten noch nicht erreicht werden.
Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 18,5 Kilometer im Atlasgebirge 70 Kilometer südöstlich von Marrakesch und 60 Kilometer nordöstlich von Taroudant. Laut der amerikanischen Erdbebenbehörde kam es kurz nach dem Hauptbeben zu einem Nachbeben der Stärke 4,9.
Das Beben war in einem Umkreis von 400 Kilometern zu spüren. Nach Angaben des Nationalen Instituts für Geophysik war es das stärkste Erdbeben in Marokko seit einem Jahrhundert.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) will Marokko ein Hilfsangebot unterbreiten. Die Details würden noch ausgearbeitet, hiess es. Die Hilfe werde auf die Bedürfnisse vor Ort ausgerichtet. Man stehe in regelmässigem Kontakt mit der Schweizer Botschaft in Rabat und den zuständigen Behörden in Marokko, teilte das EDA mit.