Schafft es der rechtsextreme brasilianische Präsident Jair Bolsonaro doch noch? Bei den gestrigen Präsidentschaftswahlen schnitt der eher linksgerichtete frühere Präsident Luiz Inácio Lula da Silva schwächer ab als prophezeit. In vier Wochen kommt es zur Stichwahl. «Lula» erhielt 48 Prozent der Stimmen und verpasst damit das absolute Mehr knapp. Bolsonaro holte in den letzten Tagen auf und kam auf 43 Prozent.
Meinungsumfragen hatten Lula einen Vorsprung von über zehn Prozent vorausgesagt. Bolsonaro, ein Bewunderer von Donald Trump, hatte im Wahlkampf mehrmals durchblicken lassen, er würde eine Niederlage nicht akzeptieren. «Wenn ich nicht gewinne, liegt Wahlbetrug vor», erklärte er. Beobachter befürchten, dass er – à la Trump – bei einer Niederlage seine Anhänger zu einer Rebellion aufrufen könnte.