Unser Autor und Nahost-Spezialist Peter Philipp ist am Sonntag im Alter von 80 Jahren in Troisdorf in Nordrhein-Westfalen gestorben. Sein Tod bedeutet einen schweren Verlust für Journal 21.
Seinen ersten Artikel für Journal 21 schrieb er im Sommer 2012. Es ging damals um den Atomkonflikt mit Iran. In der Folge verfasste er für uns über 120 immer ausgezeichnete und informative Texte. Den letzten Artikel für Journal 21 schrieb er am 2. Juni dieses Jahres. Titel: «Israels rechtsextreme Minister drohen».
1968, ein Jahr nach dem Sechstagekrieg, war Peter Philipp als freier Journalist nach Jerusalem gereist. Er wollte, nach eigenen Angaben, «mal zwei oder drei Jahre» dort bleiben, um für deutschsprachige Tageszeitungen und Radiostationen zu berichten. Aus den zwei, drei Jahren wurden 23 Jahre. Die ständigen Konflikte in der Region hielten ihn zurück. Von Jerusalem aus bereiste er die gesamte Region und wurde im deutschsprachigen Raum zu einem der bekanntesten und geachtetsten Nahost-Korrespondenten. Dieser Tätigkeit hatte er das Studium der Politik, Anglistik und Romanistik geopfert.
Zwei Jahre nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er Leiter der Nahost- und Mittelost-Abteilung der «Deutschen Welle» (DW) und 1998 Chefkorrespondent. Ab und zu berichtete er für den Tages-Anzeiger und die Süddeutsche Zeitung. Er schrieb auch über Integrationspolitik, über interkulturellen Dialog und über sein Steckenpferd Computer. Seine Arbeitskollegen bezeichneten ihn als äusserst offenen, freundlichen, einfühlsamen, stets top-informierten, gern gesehenen Kollegen.
Nach seiner Pensionierung stiess er schon bald zum Journal 21. Die Deutsche Welle kommentiert: «Der überzeugte Kriegsgegner hat ein Dutzend Kriege und Bürgerkriege miterlebt, hat aber auch immer wieder von Friedensbemühungen berichtet. Einen Traum aber hat er sich längst abgeschminkt: Eines Tages von einer Friedenskonferenz berichten zu können, die die Probleme der Region ein für allemal beseitigt.»
(Journal21/hh)