Die «Weltwoche» von SVP-Nationalrat Roger Köppel und die eher links positionierte Online-Plattform «Infosperber» werben in der Ukraine-Krise um Verständnis für die russische Position. Eine andere Sicht ist grundsätzlich wichtig und wertvoll für eine pluralistische Debatte. Doch mit ihrer aktuellen Berichterstattung reproduzieren «Weltwoche» und «Infosperber» russische Propaganda und legitimieren Putins Handeln.
Am 24. Februar 2021, dem Tag, an dem Russland einen Offensivkrieg in der Ukraine beginnt, schreibt Roger Köppel in der «Weltwoche»: «Sie [Journalisten und Intellektuelle] hassen den russischen Präsidenten von Herzen, weil er für all das steht, was sie ablehnen, verteufeln und was deshalb nicht sein darf: Tradition, Familie, Patriotismus, Krieg, Religion, Männlichkeit, Militär, Machtpolitik und nationale Interessen.» Seinen Artikel schliesst Köppel ab mit: «Vielleicht, hoffentlich, ist Putin der Schock, den der Westen braucht, um wieder zur Vernunft zu kommen.»
In seinem Leitartikel der aktuellen Ausgabe der «Weltwoche» schreibt der deutsche Publizist Thomas Fasbender, dass der Westen und die USA ihre Macht gegenüber Russland projizierten und die Ukraine in ihr «politisches Lager zwingen». Sein Fazit: «Russland hat überhaupt keine Wahl, als sich dem zu widersetzen.» Fasbender moderiert unter anderem beim russischen Staatssender «RT DE» eine Talk-Sendung, in der Roger Köppel auch schon zu Gast war.
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