Ein Mann (im Bild rechts unten) sucht Schutz nach einem israelischen Angriff in Beirut. Netanjahu schlägt an allen Fronten gleichzeitig zu: In Beirut, in Tripoli, in Südlibanon, im besetzten Westjordanland, im Gazastreifen, in Syrien, in Jemen – und vielleicht bald in Iran. «Israel wird nicht überleben», sagte am Freitag Ajatollah Ali Khamenei, der oberste politische und geistliche Führer Irans.
Im Schatten des eskalierenden Konflikts zwischen Israel und dem Hisbollah einerseits und Israel und Iran andererseits finden im Gazastreifen die heftigsten israelischen Bombardements seit Monaten statt. Seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober letzten Jahren sind im Gazastreifen 41’615 Menschen ums Leben gekommen, die meisten Zivilpersonen, Frauen und Kinder. 96’000 Personen wurden verletzt.
Amerikanische Beamte des Aussen- und Verteidigungsministeriums sagten laut Medienberichten, es sei «wirklich schwer zu sagen», ob Israel den 7. Oktober, den Jahrestag das Hamas-Massakers, für den erwarteten grossen Vergeltungsschlag nutzen werde.
Noch ist unklar, ob Hashem Safieddine, der mutmassliche Nachfolger von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in der Nacht zum Freitag bei einem israelischen Angriff auf einen Bunker in Südbeirut getötet wurde. In dem Bunker im Beiruter Stadtviertel Dahiya sollen sich nach Angaben israelischer Beamter neben Safieddine auch andere hochrangige Hisbollah-Führer aufgehalten haben. Eine Todesmeldung einer arabischen Nachrichtenagentur wurde von Israel weder bestätigt noch dementiert.
Gemäss amerikanischen Medienberichten hat Israel den USA nicht zugesichert, dass es die iranischen Atomanlagen nicht angreifen würde. Präsident Joe Biden sagte Anfang der Woche, die USA würden Israel nicht dabei unterstützen, das iranische Atomprogramm anzugreifen. Donald Trump kritisierte Biden am Freitag für diese Aussage und bezeichnete sie als Unsinn.
Bei den vor drei Wochen begonnenen israelischen intensiven Luftangriffen auf Libanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mehr als 1’400 Menschen getötet und fast 7’500 verletzt worden. Mehr als eine Million Libanesen und Libanesinnen sind auf der Flucht.