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Die SVP, mit Abstand die stärkste Partei in der Schweiz, kam vor vier Jahren auf 29,4 Prozent der Stimmen. SVP-Präsident Albert Rösti weiss, dass es schwierig sein wird, dieses Rekordergebnis erneut zu erreichen. Das jüngste SRG-Wahlbarometer sagt der Partei Verluste von 2,1 Prozent voraus.
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Die SP eroberte vor vier Jahren 18,8 Prozent der Stimmen. Das Wahlbarometer prognostiziert ihr minime Verluste (0,6 Prozent). Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern (mit Ausnahme Portugals) können sich die Sozialdemokraten in der Schweiz halten. SP-Präsident Christian Levrat erklärte, seine Partei wolle 20 Prozent erreichen. Das sind vermutlich Wunschträume.
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Die Freisinnigen (FDP) waren lange Zeit im Aufwind. Die jüngste Erhebung gaben ihnen jetzt einen Dämpfer (-1,2 Prozent). Vor vier Jahren erreichte die FDP 16,4 Prozent. FDP-Präsidentin Petra Gössi hatte im vergangenen September in Zug erklärt: «Ich will die SP überholen.» Auch kürzlich sagte sie: «Wir wollen so viel erreichen, um die SP zu überholen». Im Moment scheint dies eher unrealistisch. Im Gegenteil: Der Abstand zwischen Freisinn und SP könnte sich vergrössern. Psychologisch schlecht wäre es für den Freisinn, wenn er die magische 15-Prozent-Marke unterschreiten würde.
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Die CVP ist seit zwölf Jahren im Abwind. Vor vier Jahren verbuchte sie 11,6 Prozent. CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister ist zuversichtlich, dass das Ergebnis von 2015 erneut mehr oder weniger erreicht werden kann. Das wird nicht einfach. Letzte Meinungsumfragen sagen ihr einen Verlust von 1,0 Prozent voraus. Wichtig für die Partei ist, dass sie über der magischen 10-Prozent-Grenze liegt.
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Die Grünen hoffen auf ein Glanzresultat. Vor vier Jahren hatten sie noch 1,3 Prozent verloren und waren auf 7,1 Prozent abgerutscht. Doch die Zeiten haben sich geändert. Jetzt geben Umfragen den Grünen einen Zuwachs von 3,6 Prozent. Regula Rytz, die Parteipräsidentin der Grünen Partei der Schweiz, möchte im Nationalrat 4 oder 5 zusätzliche Sitze erobern. Würde die Partei die 10-Prozent-Marke knacken, wäre dies ein wichtiger psychologischer Sieg.
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Auch die Grünliberalen (GLP) sind im Aufwind. Auch sie hatten vor vier Jahren Stimmen verloren, nämlich 0,8 Prozent und erreichten 4,6 Prozent. Jürg Grossen, der Parteipräsident, hofft jetzt auf 7 Prozent. Laut dem Wahlbarometer der SRG könnte diese Marke übertroffen werden.
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Die BDP könnte schwierigen Zeiten entgegengehen. Vor vier Jahren verbuchte sie noch 4,1 Prozent. Meinungsumfragen sagen ihr Verluste von 2,8 Prozent voraus. BDP-Präsident Martin Landolt hofft, die sieben Nationalratssitze und den Ständeratssitz in Bern verteidigen zu können.
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Die EVP erreichte vor vier Jahren 1,9 Prozent. Umfragen sagen ihr minime Verluste voraus.
(J21)