Der russische Aussenminister Sergej Lawrow macht im Uno-Sicherheitsrat in New York den Westen für den Krieg in der Ukraine verantwortlich. Die Nato habe die Sicherheit Russlands während Jahren bedroht. Lawrows Rede löste bei vielen Delegationen Empörung aus.
Nicht nur Uno-Generalsekretär Antonio Guterrez widersprach dem russischen Aussenminister energisch.
Turnusgemäss führt Russland einen Monat lang den Vorsitz im Uno-Sicherheitsrat, dem wichtigsten Uno-Gremium. Lawrow nutzte seinen Auftritt, um den Westen zu beschuldigen und die russische Invasion in der Ukraine zu rechtfertigen. Sie müsse im geopolitischen Zusammenhang gesehen werden.
Linda Thomas-Greenfield, die amerikanische Uno-Botschafterin, warf Russland Heuchelei vor. Die Invasion sei eine schwere Verletzung der Uno-Charta. Während man hier in New York zusammensitze, gehe die russische Aggression weiter, und die russische Armee würde weiterhin Zivilisten töten und die ukrainische Infrastruktur in Trümmer legen.
«Dieser illegale, nicht provozierte und unnötige Krieg widerspricht direkt unseren am weitesten verbreiteten Prinzipien, dass ein Angriffskrieg und territoriale Eroberungen niemals akzeptabel sind», sagte Thomas-Greenfield.
Olof Skoog, der Uno-Botschafter der EU, warf Lawrow «Zynismus» vor. «Jeder weiss», sagte Skoog, «dass Russland mit dem Krieg die Grundregeln der Uno verletzt». Jetzt versuche Russland, sich als Verteidiger der Uno-Charta zu präsentieren. Das sei zynisch.