Betroffen vom Bürgerkrieg ist vor allem die Altstadt von Damaskus. Sie zählt 125 Monumente aus verschiedenen Epochen. Das spektakulärste ist die Grosse Umayyaden-Moschee. Damaskus ist die älteste Stadt im Nahen Osten und eine der ältesten Städte der Welt, die ständig bewohnt wurden.
Schwer bedroht ist Aleppo. Die Stadt im Norden könnte durch die bald erwartete Offensive der syrischen Armee weiter stark beschädigt werden. Aleppo geht auf das zweite Jahrtausend vor Christus zurück. Die Stadt war Kreuzpunkt verschiedener Handelsstrassen. Hier herrschten die Assyrer, die Araber, Mongolen, Mameluken und Ottomanen. Zu den kulturellen Höhepunkten gehören die im 13. Jahrhundert erbaute Zitadelle, die aus dem 12. Jahrhundert stammende Grosse Moschee sowie der längste Souk der Welt, der bereits grösstenteils zerstört ist.
Die Oase Palmyra ist das “Athen der Wüste”. Die Stadt war eines der wichtigsten kulturellen Zentren der alten Welt. Sie lag auf der Karawanenstrasse, die Damaskus mit der Seidenstrasse verband. In Palmyra regierte im dritten Jahrhundert die verklärte und angeblich wunderschöne Herrscherin Zenobia, die dann als Gefangene nach Rom gebracht wurde.
Zu den bedrohten Stätten gehören auch die “Toten Städte” im Kalksteinmassiv im Norden des Landes. Dabei handelt es sich um Ruinen von etwa 650 ehemaligen Dörfern aus spätrömischer und frühbyzantinischer Zeit. Die meisten Dorfbewohner traten im 4. Jahrhundert zum Christentum über. Aus rätselhaften Gründen, noch vor der Ankunft der Araber, wurden im 7. Jahrhundert die Dörfer mehr und mehr verlassen und zu Geisterdörfern.
Die Burg Crac des Chevaliers sowie die Festung des Saladin liegen beide auf je einem Hügel und gelten zusammen als ein Kulturerbe. Die Crac des Chevaliers ist eine im 12. und 13. Jahrhundert während der Kreuzzüge erbaute Burg. Lange Zeit wurde sie von den Kurden behrrscht und hiess deshalb “Burg der Kurden”. Die Saladin-Festung "Qal’at Salah El-Din”geht bis in die byzantinische Zeit zurück und liegt heute zu einem Teil in Ruinen.
Bosra im Süden Syriens war einst Hauptstadt der römischen Provinz Arabia. Sie lag auf der Karawanenstrasse nach Mekka. Aus dem 2. Jahrhundert stammt ein römisches Theater, das 15’000 Personen Platz bot. Berühmt sind auch die Marak-an-Nama-Moschee, Überreste von Thermen und eine eindrückliche Säulenstrasse.