Rajoys Partido Popular (PP) bleibt zwar wie erwartet trotz schweren Verlusten stärkste Partei. In der Cortes, dem spanischen Parlament, verliet die Partei jedoch die absolute Mehrheit.
Nach ersten Hochrechungen kommt der PP auf 26,6 Prozent der Stimmen. Vor vier Jahren hatte Rajoys Partei noch 45 Prozent geholt. Damit hat der PP etwa einen Drittel der Mandate eingebüsst.
Die Sozialistische Arbeiterpartei PSOE (Partido Socialista Obrero Español) holte laut erster Hochrechnung 20,5 Prozent.
PP und PSOE hatten sich seit über dreissig Jahren an der Macht abgelöst. Das ist nun vorbei. Entweder der PP oder der PSOE sind auf einen Koalitionspartner angewiesen.
Aufgemischt wurde die Wahl durch zwei neue neue Parteien:
- Die linkspopulistische Podemos, die gegen die Sparpolitik und die grassierende Arbeitslosigkeit unter den Jungen kämpft. Sie erzielt laut ersten Ergebnissen 21,7 Prozent der Stimmen und damit sogar leicht mehr als die lange regierenden Sozialisten.
- Die Partei Ciudadanos (C's), die sich als wirtschaftsfreundliche iberale und gesellschaftlich progressive Mitte-Partei gibt, kommt laut Hochrechnung auf 15,2 Prozent.
Fest steht erst dies: Die Zeit des Zwei-Parteien-Systems von Konservativen und Sozialisten geht in Spanien zu Ende.