McCain, einstiger Navy-Pilot und Kriegsheld, hatte am Freitag wissen lassen, dass er auf jede weitere medizinische Behandlung verzichte. Der Republikaner, ein scharfer Trump-Kritiker, litt an einem aggressiven Hirntumor. McCain galt Zeit seines Lebens als eigenwilliger Einzelgänger („maverick“), der sich von seiner eigenen Partei kaum einbinden liess – und oft gegen sie rebellierte.
McCain erklärte nach der Medienkonferenz von Trump und Putin in Helsinki, der amerikanische Präsident sei „inkompetent“. Trump selbst hat in jüngster Zeit den Schwerkranken immer wieder verspottet.
McCain war seit 30 Jahren Senator und gehörte zu den prominentesten und geachtetsten Mitgliedern des amerikanischen Kongresses.
Während des Vietnamkriegs war sein Flugzeug abgeschossen worden, und er geriet in eine fünfeinhalbjährige nordvietnamesische Gefangenschaft. Im Gefängnis, als „Hanoi Hilton“ verspottet, war er gefoltert worden.
2008 hatte er sich, mit Sarah Palin als Running Mate, vergebens gegen Barack Obama um die Präsidentschaft bemüht. Schon im Jahr 2000 strebte er das höchste Amt im Staat an, scheiterte aber an George W. Bush.
Präsident Trump reagierte auf den Tod von McCain so: „Meine tiefste Anteilnahme und mein Respekt gehen an die Familie von Senator John McCain. Unsere Herzen und Gebete sind mit euch!“ Laut der Washington Post verbot es Trump, den Verstorbenen offiziell zu würdigen.
(J21)