Weite Gebiete in Italien, von Norden bis Süden, stehen unter Wasser. Das Bild stammt aus Catania auf Sizilien. Kritisch ist die Lage in der Emilia-Romagna. In Piacenza überschritt das Hochwasser des Po in der Nacht die Sechs-Meter-Grenze und überschwemmte umliegende Felder und Strassen. Bei Bologna kam ein Autofahrer ums Leben.
Mehrere Strassen in Bologna sind überschwemmt und gesperrt. Über der Stadt ging nach Angaben der Polizei «eine Wasserlawine» nieder. Innerhalb von 48 Stunden sind bis zu 175 Millimeter Regen gefallen. Der historische Durchschnitt für den gesamten Monat Oktober liegt bei knapp über 70 Millimetern. Fünfzehn Flüsse sind über die Ufer getreten. Über 2000 Personen mussten in der Region Emilia-Romagna evakuiert werden. In Molinella bei Bologna wurden für die Evakuierten in Turnhallen und Gemeinschaftszentren Hunderte Notbetten hergerichtet.
Der Bürgermeister von Bologna rief die Leute der betroffenen Gebiete auf, zu Hause zu bleiben. In der Gemeinde Pianoro bei Bologna wurde ein Auto von einem reissenden Bach mitgerissen. Ein 20-jähriger Insasse starb.
Die Stadtverwaltung von Bologna teilt mit, dass am Montag die Kindergärten und Schulen geschlossen bleiben.
Die A1 zwischen Mailand un Bologna ist beim Autogrill von Arda teilweise überflutet. Der Verkehr wird umgeleitet. Sehr stark geregnet hat es auch in Venezien.
Die Gefahr ist nicht vorbei. Auch zum Wochenbeginn werden in vielen Orten Italiens heftige Regengüsse erwartet. In 18 der 20 italienischen Regionen haben die Wetterdienste eine Warnung vor weiteren Überschwemmungen veröffentlicht.
Der Bereich unterhalb der Eisenbahnbrücke bei Piazenca wurde mit Barrieren abgesperrt. Die Feuerwehr und Freiwilligen des Zivilschutzes stehen im Einsatz. Betroffen ist auch die Gegend um Modena.
Zu Überschwemmungen und Erdrutschen kam es auch in der Region Ligurien. In Albisola bei Savona sind Dutzende Menschen in ihren Häusern eingeschlossen.
Schwer betroffen von den Unwettern ist auch Mittel- und Süditalien, vor allem die Regionen Marken, Umbrien, Toskana, ferner Siziien. An der Adriaküste bei Senigallia in den Marken sind ganze Landstriche überschwemmt.
Wie Trenitalia mitteilt, ist der Verkehr zwischen Casalecchio Garibaldi und Sasso Marconi in der Toskana wegen der Überflutung des Bahngeländes unterbrochen. Bei den Regionalzügen kann es zu Zugausfällen und Streckeneinschränkungen kommen. Der Verkehr zwischen Rimini und Cesenatico in der Emilia-Romagna ist ebenfalls eingestellt. Auf dem Hochgeschwindigkeitsnetz verkehrt der Verkehr regulär, es kommt jedoch zu erheblichen Verspätungen.
Bagnacavallo bei Ravenna musste vollständig evakuiert werden. In Cesenatico sind in wenigen Stunden 70 Millimeter Regen gefallen. Das Abwassernetz wurde unterspült. Der Bahnverkehr wurde eingestellt.
Die Insel Stromboli wurde von einer reissenden Schlammlawine überflutet. Die Bewohner sind in ihren Häusern blockiert.en.