Mitunter zum Leidwesen der republikanischen Partei, die sich sehr bemüht, im Hinblick auf die anstehenden Zwischenwahlen zum Kongress sowie die Präsidentschaftswahlen in zwei Jahren ein gemässigteres Gesicht zu zeigen. Jüngst aber haben moderate Republikaner in Arizona zumindest einen Etappensieg verzeichnen können. Gouverneurin Jan Brewer legte ihr Veto gegen ein Gesetz ein, das es Geschäftsinhabern erlaubt hätte, Schwulen und Lesben aus religiösen Gründen die Bedienung zu verweigern. Dies unter Berufung auf die Religionsfreiheit, die etliche US-Staaten per Gesetz garantieren. Indes wird das Oberste Gericht des Landes DC im März Argumente anhören in einem Fall, der sich ebenfalls um die Achtung religiöser Überzeugungen dreht. Es geht um die Frage, ob es Firmen erlaubt sein soll, ihren Angestellten die Kosten von Verhütungsmitteln nicht zu vergüten, wie das Barack Obamas neues Gesundheitsgesetz vorsieht. Dem Veto in Arizona war eine heftige Debatte vorangegangen, die religiöse Eiferer und Konservative auf der einen sowie etablierte Republikaner und Geschäftsleute auf der andern Seite führten. Wobei wirtschaftliche Überlegungen am Schluss den Ausschlag gaben: Es drohten Boykotte, zum Beispiel der lokalen Tourismusindustrie, und selbst die Austragung von Amerikas wichtigstem Sportanlass, der Super Bowl XLIX, schien gefährdet. Ein Satiriker persiflierte den Sachverhalt mit der Bemerkung, der Grand Canyon State habe verwundert feststellen müssen, „dass Homosexuelle Geld haben und Sachen kaufen“. Geschäftsinteressen mögen zwar nicht die hehrsten Gründe sein, um gesellschaftliche Diskriminierung zu bekämpfen. Im Falle Arizonas jedoch dürften die Mittel den Zweck heiligen.