Das Wichtigste dieses Wahlsonntags:
Filippo Lombardi abgewählt – CVP und FDP verlieren Tessiner Sitz – SP gewinnt Tessiner Sitz – Erstmals eine Tessinerin im Ständerat – Noser wiedergewählt – Keine Chance für Marionna Schlatter – Regula Rytz nicht gewählt – SVP gewinnt Sitz im Tessin und in Bern – Keine Überraschung in St. Gallen, Solothurn und Zug
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In sechs Kantonen fand an diesem Sonntag der zweite Wahlgang der Ständeratswahlen statt. Dabei wurden neun Ständeratssitze verge - ben.
Gewählt wurde in den Kantonen Zürich, Bern, Zug, St. Gallen, Solothurn, Zug und Tessin.
Die grösste Überraschung gibt es im Tessin. Der bisherige Ständerat und Fraktionschef der CVP in der Bundesversammlung, Filippo Lombardi, ein Schwergewicht in der schweizerischen Politik, wird abgewählt. Die Sozialdemokratin Marina Carobbio entreisst ihm mit einem Vorsprung von 45 Stimmen den Sitz. Carobbio erhielt 36'469 Stimmen, Lombardi 36'424.
Die Äztin Marina Carobbio ist Präsidentin des Nationalrates und Vizepräsidentin der SP Schweiz. Lombardi, Journalist und Medienunternehmer, sass 20 Jahre lang im Ständerat.
Neben der CVP verlieren auch die Freisinnigen ihren Tessiner Ständeratssitz, und dies nach 126 Jahren. Giovanni Merlini landet auf dem vierten Platz. Nach Bekanntgabe des Ergebnisses erklärte er, er werde sich aus der Politik zurückziehen. Das klar beste Ergebnis erzielt der SVP-Kandidat Marco Chiesa.
Marco Chiesa (SVP): 42’552 Stimmen
Marina Carobbio (SP): 36’469
Filippo Lombardi (CVP): 36’424
Giovanni Merlini (FDP): 33’278
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In Zürich verteidigt die FDP ihren Ständeratssitz. Der freisinnige bisherige Ständerat Ruedi Noser liegt klar vor der grünen Herausfordererin Marionna Schlatter. Der erste Zürcher Ständeratssitz war bereits am 20. Oktober vergeben worden. Der bisherige SP-Ständerat Daniel Jositsch schaffte die Wiederwahl problemlos.
Ruedi Noser (FDP): 185’276 Stimmen
Marionna Schlatter (Grüne): 116’594
Noser ist offenbar von einem grossen Teil der SVP-Wähler gewählt worden. Gegen Marionna Schlatter sprach auch, dass der Kanton Zürich bereits mit Daniel Jositsch einen linken Ständerat hat.
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Keine grüne Welle, keine Frauen in Bern: Der bisherige SP-Ständerat Hans Stöckli wird komfortabel wiedergewählt. Mit ihm schafft der SVP-Vertreter Werner Salzmann den Einzug in die Kleine Kammer.
Keine Chance haben die beiden kandidierenden Frauen: die Präsidentin der Grünen, Regula Rytz, und FDP-Nationalrätin Christa Markwalder.
Hans Stöckli (FDP): 157’750 Stimmen
Werner Salzmann (SVP): 154’587
Regula Rytz (Grüne): 141’337
Christa Markwalder (FDP): 115’163
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Im Kanton St. Gallen werden wie erwartet Benedikt Würth (CVP) und Paul Rechsteiner (SP) gewählt. Roland Rino Büchel (SVP) liegt abgeschlagen zurück.
Benedikt Würth (CVP): 77’893 Stimmen
Paul Rechsteiner (SP): 62’750
Roland Büchel (SVP): 45’904
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In Solothurn schafft der bisherige SP-Ständerat Roberto Zanetti die Wiederwahl problemlos. SVP-Kandidat Christian Imark blieb chancenlos.
Roberto Zanetti SP): 52’666 Stimmen
Christian Imark (SVP): 27’243
Bereits im ersten Wahlgang war CVP-Ständerat Pirmin Bischof gewählt worden.
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Im Kanton Zug wird der Freisinnige Matthias Michel komforbabel gewählt.
Matthias Michel (FDP): 17’206 Stimmen
Heinz Tännler (SVP): 13’857
Tabea Zimmermann (AL-Grüne): 6’949
Im ersten Wahlgang war der CVP-Ständerat Peter Hegglin wiedergewählt worden.
(J21)