In der deutschen Schweiz schüttelt man den Kopf über ihn. Im Wallis ist er ein Held; man liebt seine Provokationen. 7’500 Walliserinnen und Walliser waren am Samstagabend zur 14. Sauerkraut-Party ins Ausstellungszentrum CERM in Martigny geströmt. Kein Platz blieb in der Halle frei. Die Bühne wurde in der Mitte aufgestellt, damit alle Sicht auf ihr Idol hatten. Die Gäste hatten an 800 Tischen Platz genommen. Sie spendeten viel Beifall – und Geld. Im Wallis wird Constantin nur CC genannt.
„Mit Christian Constantin ist alles möglich.“ Mit diesen Worten wurde er von der Moderatorin Mélanie Freymond vorgestellt. Vor drei Jahren war er hoch zu Ross gekommen, verkleidet als Napoleon. Diesmal also als Elvis. Und diesmal kam er im offenen Ford Mustang. Das Kostüm hatte er sich in New York schneidern lassen.
Die Organisatoren schätzen, dass an der Gala etwa anderthalb Millionen Franken gesammelt wurden – Geld für den FC Sion. Wer im Wallis etwas ist – oder etwas sein will – ist beim legendären Sauerkraut-Frass dabei.
Nicht dabei in Martigny waren die Spieler des FC Sion. Sie bereiteten sich auf das heutige Treffen gegen den FC Thun vor. Der FC Sion liegt zurzeit am Schluss der Tabelle, was im Wallis die Begeisterung für CC nicht schmälert.
Constantin selbst darf der Partie seines Klubs im Stade de Tourbillon zum letzten Mal nicht beiwohnen. Der 61-Jährige hatte am vergangenen 21. September den TV-Experten und früheren Trainer Rolf Fringer in Lugano tätlich angegriffen. Daraufhin wurde er zu einer fünfmonatigen Stadionsperre verurteilt, die jetzt zu Ende geht. Am kommenden Sonntag, 18. März, darf er im Auswärtsspiel gegen den FC Basel erstmals wieder im Stadion anwesend sein.
Nachtrag: Der FC Sion gewinnt an diesem Sonntag das Spiel gegen den FC Thun mit 2:7 und gibt die Rote Laterne den Thunern ab.
(J21)