Der 46-jährige Sánchez, von den Medien als „der schöne Pedro“ bezeichnet, tritt am Samstag um 12.00 Uhr sein neues Amt an. Er ist der siebte Ministerpräsident Spaniens.
Das von ihm am Freitag eingebrachte konstruktive Misstrauensvotum hatte das Parlament mit 180 zu 169 Stimmen angenommen. Rajoy amtete sieben Jahre lang. Er stürzte letzlich über einen Korruptionsskandal in seiner Partei. Vorgeworfen wurde ihm und seiner bissigen Stellvertreterin Soraya Sáenz de Santamaría auch die harte, unbeugsame Haltung im Katalonienkonflikt. In Meinungsumfragen sprachen sich 80 Prozent der Spanierinnen und Spanier gegen Rajoy aus. Bis zum Schluss weigerte er sich zurückzutreten. Die Neue Zürcher Zeitung nannte den 63-Jährigen am Freitag den „Mann mit dem Charme einer Schildkröte“.
Pedro Sánchez verspricht eine Modernisierung des Landes und will mit den Katalanen einen Dialog beginnen. Das Katalonienproblem sei ein politisches Problem und dürfe nicht den Richtern überlassen werden. Sánchez verfügt über keine stabile Mehrheit im Parlament und wird von Fall zu Fall Mehrheiten suchen müssen.
(J21)