610 Tage lang lag das Kreuzschiff schräg auf dem Meeresboden vor der toskanischen Insel Giglio. 500 Einsatzkräften ist es nach monatelangen Vorbereitungen am Dienstag früh gelungen, den Koloss wieder in eine vertikale Position zu bringen.
Die Bewohner der Insel waren die ganze Nacht auf den Beinen. Um 04.00 Uhr heulte eine Sirene, die ankündigte, dass das Manöver gelungen ist.
Das Manöver hatte am Montag früh um 09.00 Uhr mit dreistündiger Verspätung begonnen. Am Dienstag um 04.00 Uhr früh erklärte Franco Gabrielli, der Einsatzleiter, bescheiden: "Wir haben einen ersten Schritt gemacht, um das Wrack zu entfernen".
Die Costa Concordia war am 13. Januar 2013 auf einen Felsen vor Giglio aufgelaufen und lag seither schräg auf dem Meeresboden. 32 Personen waren bei dem Unglück ums Leben gekommen.
Zwei Leichen befinden sich noch immer im Innern des Schiffes. Sie gilt es nun als erstes zu finden. Das könnte lange dauern, da sich im Rumpf der Costa Concordia zahlreiche Säle, Zimmer und Korridore befinden.
Das Aufrichte-Manöver galt als technisch sehr anspruchsvoll. Die Gefahr bestand, dass das 290 Meter lange Schiff auseinanderbrach.
Die Aktion wurde von italienischen Fernsehstationen live übertragen. 350 Journalisten befanden sich auf Giglio.
Geplant war, dass das Aufrichte-Manöver zehn bis zwölf Stunden dauert; sie dauerte schliesslich 19 Stunden.
Im kommenden Frühjahr soll nun das Schiff in einen Hafen abgeschleppt und dort verschrottet werden. Dazu muss der Rumpf an vielen Stellen repariert werden, um das Schiff transporttauglich zu machen. "Es gibt noch viel zu tun", erklärte Einsatzleiter Gabrielli. Schon streiten sich die Häfen von Piombino, Livorno und Messina um das Schiff; die Verschrottung wird monatelange Arbeitsplätze garantieren.