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Italien

40 Millionen Klicks

25. August 2017
Heiner Hug
Endlich, nach vielen Jahren, hatte Italien wieder einen wirklichen Sommer-Hit.

Was waren das für Zeiten, als das ganze Belpaese, von Como bis Syrakus, einen Sommer lang den gleichen Hit sang, trällerte oder pfiff!

Zum Beispiel

  • 1958 „Volare“ mit Domenico Modugno.
  • 1959: „Marina“ mit Rocco Granata
  • 1964: „Non ho l’età (per amarti)“ mit Gigliola Cinquetti
  • 1978: „Mama Leone“ mit Bino
  • 1979: „Gloria“ mit Umberto Tozzi
  • 1979: „Tu sei l’unica donna per me“ mit Alan Sorrenti
  • 1882: „Felicità“ mit Al Bano und Romina Power
  • 1983: “L'Italiano“ Lasciatemi cantare mit Toto Cotugno

Doch gegen Ende der Neunzigerjahre wurde der Markt mit Sommersongs überflutet. Jetzt gab es viele kleine Sommerhits, aber die ganz grossen fehlten seither. Auch die Techno-Welle, die eigentlich der italienischen Seele zuwiderläuft, trug dazu bei, dass echte Ohrwürmer ausblieben.

... und wieder von Como bis Syrakus

Bis jetzt. In diesem Sommer gab es wieder einen echten Sommerhit. Und wieder wurde er von Como bis Syrakus geträllert. Jede Radiostation brachte das Stück fast stündlich. Selbst die betuliche Rai setzte ihn bis zu zehn Mal täglich ins Programm. An den Stränden, in den Bars, bei den Barbieri: immer das gleiche Lied. Auf Youtube wurde der Song fast 40 Millionen Mal angeklickt.

Der Interpret ist in Italien kein Unbekannter: Francesco Gabbani. Zweimal gewann er das Sanremo-Festival: 2016 mit dem Lied „Amen“ und 2017 mit „Occidentali’s Karma“. Mit diesem Song ging er an den Eurovision Song Contest in Kiew und wurde Sechster.

„Tra le granite e le granate“ heisst sein Sommerhit. (Zwischen Granita und Granaten; „Granita“ (plur. Granite) ist ein halbgefrorenes Süssgetränk).

Das Lied ist eine teils witzige, teils ernsthafte Parodie über den Massentourismus und die italienischen Touristen, die dann doch eigentlich wieder am liebsten zuhause sind („Wir gehen niemals weg, wir entfernen uns nur ein bisschen.“)

Hier ist er, der italienische Sommerhit 2017

Francesco Gabbani: „Tra Granite e Granate“

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