Wortschöpfungen kennen keine Grenzen. Viele der neuen Wörter sind eingedeutschte Fremdwörter.
Und manche von ihnen sind „Spiegel“-Wörter. Wir wissen es: Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hat die deutsche Sprache beeinflusst. Immer wieder wartet das Hamburger Magazin mit neuen Wortschöpfungen auf. Viele dieser Wort-Versuche verschwanden wieder; einige haben sich tief im Wortschatz verankert.
Diesmal ist es nicht die Redaktion des „Spiegel“, die mit einem neuen Wort aufwartet, sondern ein Professor, der dem Magazin einen Leserbrief geschrieben hat (Spiegel vom 6. Februar).
Professor Michael Schmid aus Litzendorf in Bayern schreibt unter anderem: „Das Schweigen der (Deutschen) Bank erscheint wulffig“.
Wulffig - abgeleitet von Christian Wulff, dem beschädigten Bundespräsidenten.
Was bedeutet „wulffig“? Wahrscheinlich etwa „nicht ganz ehrlich, nicht ganz offen, ein bisschen gelogen“.
Vielleicht entsteht nach dem Adjektiv „wulffig“ bald auch das Verb „wulffen“: Ich wulffe, du wulffst, er wulfft – ich lüge so ein bisschen, du lügst so ein bisschen...
Und vielleicht bürgert sich dann sogar das Substantiv „der Wulff“ ein. „Du erzählst einen Wulff“. Du erzählst nur die halbe Wahrheit, du erzählst einen Stuss.
Ja, die Sprache lebt…
(hh)
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