Oft merken wir nicht mehr, wie doppelt gemoppelt wir sprechen. „Ich habe ein inneres Gefühl, dass es so kommen wird“. Gibt es ein äusseres Gefühl? „Eine andere Alternative ist nicht in Sicht“. „Das Haus muss neu renoviert werden“.
Zudem wollen wir die Bedeutung einiger Wörter verstärken, indem wir sie mit unnötigen Zusätzen aufblähen.
„Eine Krise ist vorprogrammiert“, steht heute in jeder Zeitung, auch in den intelligenten. Falsch ist es trotzdem. Gibt es ein „nachprogrammieren“?
Abmildern. Kann man etwas aufmildern?
Die Herabminderung. Gibt es eine Heraufminderung?
Abdämpfen.
Ein gemeinsames Treffen. Gibt es ein Treffen einer einzelnen Person?
Zurückvergüten. Warum nicht vergüten?
Die kommenden Aussichten.
Inskünftig. Wieso nicht künftig?
Grundvoraussetzung
Versuchstest. Wieso nicht Test?
Rückvergütung. Vergütung.
Rückantwort.
Fusspedal. Gibt es ein Handpedal?
Anempfehlen. Empfehlen.
Neurenovierung. Renovierung.
aufoktroyieren, das ist wohl ein Zusammenfügen von oktroyieren und aufzwingen.
Die Sprache lebt, ändert sich. Wenn etwas gebräuchlich wird, auch wenn es eigentlich falsch ist, wird es vom Duden geadelt. Ein Beispiel ist das „schlussendlich“ – eigentlich ein Pleonasmus -, früher verpönt; heute stossen sich nur noch Puritaner an ihm. „Vorprogrammiert“ wird wohl bald das Gleiche erleben.
Wenn Kinder in der Schule etwas über den Pleonasmus erfahren sollen, ist das erste Beispiel immer und immer: der weisse Schimmel.
Doch streng genommen ist gerade das kein Pleonasmus. Es gibt nämlich den Schwarzschimmel, den Braunschimmel, den Grauschimmel, den Fuchsschimmel, den Rotschimmel.
Und es gibt den weissen Schimmel.
(hh)
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