Banken schwimmen in Gratisgeld von den Notenbanken. Die Bonus-Raffgier der oberen 10 000 Mitarbeiter hat sich vom Geschäftsergebnis völlig abgekoppelt. Selbst der bösartigste Bankenkritiker könnte sich das UBS-Modell, 2,5 Milliarden Verlust gleich 2,5 Milliarden Bonus, nicht ausdenken. Aber unermüdlich wird wiederholt, dass man aus Fehlern der Vergangenheit gelernt habe. Das Wichtigste bei Geldgeschäften, das Vertrauen der Kunden, wiedererlangen wolle, transparenter geworden sei. Worte ohne Wert. Bereits zweimal, 2006 und Ende 2012, hat das oberste Schweizer Gericht glasklar geurteilt, dass jede Form von Rückvergütung, also Kommissionen, Retrozessionen, Kick-backs usw. dem Kunden auszuweisen und auszuhändigen sei. Aber wie reagieren die meisten Banken? Sie sagen: Pfeif drauf. Sie lassen Kunden im Kleingedruckten versteckte Geschäftsbedingungen unterschreiben, dass sie darauf «freiwillig» verzichten. Sie erfinden eine Verjährungsfrist für solche Forderungen von fünf Jahren. Sie sagen: Wenn dir das nicht passt, klag uns doch nochmal ein. Dann sehen wir uns vier Jahre und Zehntausende Franken Gerichtskosten später nochmals vor dem Bundesgericht wieder. Ist Widerstand zwecklos? Nein. Öffentlicher Druck und juristische Schritte wirken. Wie ubs-opfer.ch beweist. Denn dann fangen Banken an, den Reputationsschäden zu berechnen, auch dafür gibt es Formeln. Und tun, was sie am meisten schmerzt: Sie geben Geld zurück. Das ihnen nicht gehört. Obwohl das gegen ihre Raison d’être verstösst. (René Zeyer)