Coiffeur-Salons waren in Italien schon immer mehr als Orte, wo man sich rasieren oder die Haare schneiden lässt. Die Salons sind – zum Teil auch heute noch – gesellschaftliche Treffpunkte. Sie haben die Funktion des Stammtisches. Hier wird gequatscht, getratscht und gehechelt. Hier erfährt man alles, was im Dorf, im Städtchen oder im Quartier läuft.
Hier wird vor allem am Samstagvormittag politisiert und über Fussball gesprochen. Ränke werden geschmiedet und Küchenrezepte ausgetauscht. Alte Männer kommentieren junge Frauen und ihre Moden. Macnhmal arten die Diskussionen aus; die Polizei sorgt dann für Ordnung. Das Bild zeigt vermutlich einen Salon in der Nähe von Neapel und wurde Ende des 19. Jahrhunderts angefertigt. Eine Kopie des Bildes fanden wir auf dem Plainpalais-Flohmarkt in Genf. (Journal 21)