Dieser Mann könnte Viktor Orbán gefährlich werden: Péter Magyar, ehemals enger Vertrauter von Orbán, vor einem Wahlkampfauftritt in Debrecen am Sonntag, dem 5. April. Die Europawahlen sind für ihn ein Testlauf seiner neuen Partei.
Schon jetzt kommt seine Partei, die TISZA, in Umfragen in Bezug auf die EU-Wahlen auf beachtliche 26 Prozent. Seit Wochen greift Magyar Orbán direkt an: Er wirft ihm ein ausgedehntes System von Vetternwirtschaft und Korruption vor. Dagegen will er das Gesundheitswesen verbessern, die Bildung reformieren und vor allem das Verhältnis zur EU deutlich verbessern. Es wird allerdings bis in das Jahr 2026 dauern, bis Parlamentswahlen in Ungarn anstehen und er direkt gegen sein ehemaliges Idol antreten kann.
Péter Magyar war mit der ehemaligen Justizministerin Judit Varga verheiratet und hat in Ungarn selbst Führungsposten in staatlichen und staatsnahen Institutionen und Unternehmen bekleidet. Im Februar 2024 hat er überraschend mit seinem bisherigen politischen Umfeld gebrochen. Unmittelbarer Anlass war seiner Darstellung nach die Affäre um die Begnadigung eines Pädophilen-Helfers.